Freitag, 14. Dezember 2012

Cementerio de Recoleta - Letzte Ruhestätte der berühmten und reichen Porteños



Evita Peron (alias Eva Duarte), Adolfo Bioy Casares, Präsidenten, Militärs, Sportler und Poeten - sie alle liegen auf dem alten Friedhof von Recoleta im Norden von Buenos Aires begraben. An Wochentagen, wenn nur wenige Touristen in den schmalen Gassen zwischen den Grabmälern umherhuschen, wirkt dieser Ort wie verwunschen. Unter dem dichten Blätterdach einer Allee dringt man vom Eingang aus ins Innere der Totenstadt. Zu beiden Seiten dieses Hauptweges zweigen kleine Gassen ab, in deren Gewirr man sich leicht verlaufen kann. Die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein: 

Dicke Spinnweben spannen sich um Kreuze; in Ecken und im Inneren der Familiengrüfte sammelt sich trockenes Laub. Das Fensterglas vieler Krypten ist zerbrochen, während durch die staubigen Scheiben der anderen vertrocknete Blumensträuße zu erahnen sind. Zwischen den Gräbern schleichen still ein paar Katzen umher. Sind sie die heimlichen Wächter des Friedhofs? Vor allem in Eingangsnähe streunen die Tiere herum oder dösen auf Steinbänken und Grabtafeln, vielleicht um im Blick zu haben, wer diese Nekropolis betritt. Auf die Straße, in die Welt außerhalb des Cementerios scheint es sie nicht zu locken. Es ist, als markiere das Eingangsportal eine unsichtbare Grenze, als ob irgendetwas sie in der stillen Welt der Gräber zurückhielte...  

 


Die verwunschene Stimmung des Cementerio de Recoleta wird aber rasch unterbrochen, wenn unter lauten Rufen der Begeisterung eine Schar amerikanischer Touristen mit ihrem Reiseführer vorbeirauscht, um das Grab der Eva Duarte - besser bekannt unter dem Namen "Evita" - zu besuchen. Und hinter den Türmchen und Kreuzen der Grüfte blitzen regelmäßig die Fassaden moderner Wohnblocks oder hausfassadenbedeckende Werbeplakate auf. 


Eingeweiht wurde der Friedhof von Recoleta im Jahr 1822 und war der erste öffentliche Friedhof von Buenos Aires. Auf dem mehr als 50.000 Quadratmetern umfassenden Gelände befinden sich 4800 Krypten, die zum Teil noch heute als Familiengrabstätten genutzt werden. An architektonischen Stilen findet man hier alles Erdenkliche vor: Protzige Jugendstilgrabmäler stehen neben neoklassizistischen Bauten aus Carrara-Marmor, verschnörkelte und engelbewehrte Krypten neben nüchtern-glatt gehaltenen.



Fotogalerie - Spaziergang durch die Nekropolis:



Totenruhe:



Stille Straßen:

 



 Totenhäuser:




Verschlossene Pforten:


Stadt der Engel:
Ein Schelm der Böses dabei denkt: Naseborhrender Engel??




Kreuz und quer:


 

Schattenspiele:

 Totenwächter:

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