Welche Assoziationen hat ein
Europäer zu
Argentinien? Nach dem berühmten argentinischen Rind wahrscheinlich den legendären Gaucho, das südamerikanische Äquivalent zum nordamerikanischen Cowboy. Viele Mythen ranken sich um diesen Mann aus der Pampa, wild und ungezähmt wie ein ungerittenes Criollo-Pferd, Analphabet, Rinderhirt und Anarchist…
Doch wo findet man heute noch Gauchos?
Es gibt große und kleine Gauchos...
Argentinien? Nach dem berühmten argentinischen Rind wahrscheinlich den legendären Gaucho, das südamerikanische Äquivalent zum nordamerikanischen Cowboy. Viele Mythen ranken sich um diesen Mann aus der Pampa, wild und ungezähmt wie ein ungerittenes Criollo-Pferd, Analphabet, Rinderhirt und Anarchist…
Die
argentinische Literatur wie auch die Kunst haben sich mit der Figur des Gauchos
auseinandergesetzt. Der berühmteste Gaucho ist wohl Martin Fierro, der Held
des gleichnamigen Poems von José Hernandez aus dem Jahr 1872, das heute als
argentinisches Nationalepos gilt. Der jüdisch-argentinische Autor Alberto
Gerchunoff schrieb Anfang des 20. Jahrhunderts seine Gauchos judíos (Die Jüdischen
Gauchos: http://www.hentrichhentrich.de/buch-juedische-gauchos.html); in
kurzen Episoden beschreibt er die Versuche jüdischer Einwanderer sich als
Bauern auf dem argentinischen Land anzusiedeln und zu behaupten. Der Maler
Florencio Molina Campos (1891-1959) stellte die Bewohner der argentinischen
Pampa auf humorvolle Weise dar; seine Gauchos sind rotnasige und wildblickende
Gesellen (http://www.molinacampos.org),
denen man ungern im Dunklen begegnen möchte.
Doch wo findet man heute noch Gauchos?
Der Prototyp
des Gauchos, stolz, unabhängig, unerschrocken, wie ihn der Martín Fierro präsentiert, ist schon lange ausgestorben, falls es
ihn wirklich jemals so gab. Argentinienreisende, die aber trotzdem gerne
Einblicke in das Gauchotum und die Gauchofolklore bekommen möchten, können dies
unweit von Buenos Aires im beschaulichen San Antonio de Areco tun. Das Dorf
lässt den Gaucho-Mythos weiterleben. Einmal im Jahr findet für eine Woche ein
großes Gaucho-Fest, die Fiesta de la Tradición,
mit traditionellen Tänzen, Ausstellungen, Vorträgen, Folklorekonzerten und vor
allem mit vielen Pferden und Männern in Gaucho-Tracht statt. Dabei können die
modernen Gauchos ihre Geschicklichkeit im Umgang mit den Criollo-Pferden
beweisen. Züchter führen ihre Pferdeherden vor, die anschließend von einer Jury
bewertet werden. Egal ob man Pferdeliebhaber ist oder keine Ahnung von den
Vierbeinern hat, das Gaucho-Festival lässt keinen kalt. Und wenn man
ausblendet, dass so mancher Gaucho mit dem Auto zur Pferdeschau vorfährt oder
auf seinem stolzen Gaul sitzend mit dem Handy telefoniert, dann kann man sich
sogar in alte Zeiten zurückversetzt fühlen, in denen echte Gauchos, frei,
wild, unerschrocken, durch die argentinische Pampa ritten…
Reitvorführungen:
Es gibt große und kleine Gauchos...
... und Gauchos mit modernem Untersatz:
Zaungäste: |
Verpflegung für die Gauchos - natürlich Rindfleisch:
Gaucho-Parkplatz:
Und manchmal dürfen sogar Frauen aufs Pferd:
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